Es gibt ihn noch – den Winter in Berlin

Schnee in B(a)erlin (Foto: Petra Gebauer, Zoologischer Garten Berlin, 14.02.2025)

14 cm, das war die Schneehöhe, die am 14.02.2025 um 07 Uhr MEZ an der Station Dahlem im Südwesten Berlins gemessen wurde.

Höchste Schneehöhe im Februar, gemessen jeweils um 06 UTC (Quelle: Station Berlin-Dahlem, Institut für Meteorologie, FU Berlin)

Mehr wurde dort zuletzt am 10.02.2021 registriert, 16 cm waren es vor etwa vier Jahren. Immerhin ist der aktuelle Wert seit 13.02.2010 der zweithöchste, und der Februar ist ja auch noch nicht um.

2010 war es ein ausgedehntes Höhentief über Mitteleuropa, das die Erhöhung der damals im ganzen Februar liegenden Schneedecke auf 38 cm brachte. 2021 wie heute war es ein Kaltlufttropfen, der für den Schneefall in der Region in und um Berlin verantwortlich war.

Kaltlufttropfen

Zum Ausgleich von Temperaturunterschieden zwischen den warmen Subtropen und den kalten Polargebieten, findet in der Atmosphäre ständig ein Austausch von Luftmassen statt. Dieses geschieht in Hoch- und Tiefdruckgebieten, in denen die Luft nicht nur horizontal sondern auch vertikal verwirbelt wird.

Im Übergangsbereich zwischen warmer Luft im Süden und kalter Luft im Norden findet sich in der freien Atmosphäre oberhalb von 5 km der Jetstream (oder auch Strahlstrom), ein Starkwindband, das zeitweise weit nach Süden ausgreift. Der dabei entstehende Tiefdrucktrog ist von Norden her mit Kaltluft angefüllt.

Häufig trennen benachbarte Hochdruckgebiete aus diesem Trog ein eigenständiges, mit Kaltluft angefülltes Tief ab, den sogenannten Kaltlufttropfen. Der Prozess wird im Englischen als „cut-off“ bezeichnet.

Dieses geschah am 06.02.2025 am Ende eines in einem Bogen vom Norden Grönlands über Spitzbergen, Skandinavien, die Nordsee und den Süden Englands bis in den östlichen Nordatlantik weisenden Höhentroges. Dieser etablierte sich im weiteren Verlauf über dem Westen Europas und dann über Deutschland, wo er am 14.02.2025 um 00 UTC genau über der Mitte des Landes lag. Er stand zunächst mit dem Bodentief „Lenni“ in Verbindung, das aber gegen das kräftige Hochdruckgebiet „Elvira“ über Nord- und Nordosteuropa nur schwer nach Osten vorankam.

Kaltlufttropfen über Deutschland, Geopotential 500 hPa, 14.02.2025, 00 UTC (Quelle: ICON EU-Modell, MeteoIQ)

Schneetief „Max“

Mit dem sich am 09.02.2025 über der Biscaya bildenden kleinen Tief „Max“ wurde zunehmend feuchte Luft nach Osten gelenkt, die in den unteren Luftschichten auf kalte Festlandluft traf. Die Niederschläge, die sich an dieser Luftmassengrenze entwickelten, fielen in Deutschland teils als gefrierender Regen oder Sprühregen, in höheren Lagen und je weiter das Tief nach Osten vorankam fiel der Niederschlag unter dem kalten Höhentief als Schnee. Damit bildete sich in weiten Teilen des Landes bis zum Morgen des 14.02.2025 eine Schneedecke.

Schneehöhe am 14.02.2025, 06 UTC (Quelle: Daten DWD, MeteoIQ)

Nördlich der Mittelgebirge wurden am Morgen nicht nur in Berlin mehr als 10 cm Schnee beobachtet, auch in Brandenburg, sogar 18 cm waren es in Frankfurt/Oder und Neu Madlitz. Die Folge waren teilweise glättebedingte Verkehrsbehinderungen, zumal in Berlin die Berliner Stadtreinigung streikte, und am Flughafen BER in Schönefeld konnten wegen der Schneeräumungen Flugzeuge erst verzögert starten bzw. Starts fielen zum Teil aus.

Mit Schneehaube versehene Terrasse der Waldschänke (Foto: Petra Gebauer, Zoologischer Garten Berlin, 14.02.2025)

Höchste Schneehöhen am 14.02.2025, 06 UTC, in Berlin und Brandenburg (Quelle: Daten DWD, MeteoIQ)

Eingangskontrolle (Foto: Petra Gebauer, Zoologischer Garten Berlin, 14.02.2025)

Unterstützung bei glättebedingten Schadenfällen

Schnee und Glätte werden auch bei im Durchschnitt zunehmend milden Winter weiterhin immer mal wieder den Verkehr behindern und Auslöser für Schäden sein. Bei glättebedingten Schäden aber auch wetterbedingten Schäden durch Starkregen, Sturm, Blitz oder Hagel in Deutschland und im Ausland unterstützt MeteoIQ Versicherungsunternehmen und Versicherungsmakler bei der Deckungsprüfung.

Weitere Informationen zu unseren Services für Versicherungsfragen finden Sie unter https://www.meteoiq.com/de/#insurance. Wir würden uns freuen, wenn wir auch Sie unterstützen können.