Wetterlage
Ende Juli 2013 führte Hoch „Zlatka“ über Osteuropa sehr heiße Luftmassen nach Deutschland. Auf der anderen Seite reichte ein ausgedehnter Trog bis zur Iberischen Halbinsel, an deren rechter Flanke sich zum 28. Juli 2013 insbesondere die Tiefs „Andreas“ und „Bernd“ entwickelten.
So stellten sich zunächst häufig Höchsttemperaturen von über 30 °C ein. Besonders betroffen waren der Süden und Osten der Republik. Der höchste Wert wurde am 27. Juli 2013 in Lörrach mit 39 °C gemessen. Im Laufe des 27. Juli floss in Nordwestdeutschland dann sehr feuchte Luft ein und zusammen mit einem ersten Tief und einer vorlaufenden Konvergenzlinie entwickelten sich mitunter Unwetter, die vor allem von Ostwestfalen bis in den Norden Sachsen-Anhalts für sehr hohe Regenmengen und großen Hagel sorgten.
Am 28. Juli folgte das Tief „Andreas“ nach und beendete die Hitzewelle, auch im Süden und Osten wurde die Luft allmählich feuchter. Im Tagesverlauf sorgten die Kaltfront sowie eine erneut vorlaufende Konvergenz für die Entwicklung kräftiger Gewitter und lokalen Unwettern mit Schwerpunkt in Süddeutschland. Aufgrund der hohen Temperaturen und sehr hohen Luftfeuchtigkeit im Vorfeld der Fronten traten in den Nachmittag- und Abendstunden Unwetter auf, die für Hagelschlag und schwere Sturmböen sorgten. Ein Schwerpunkt dabei war Reutlingen, weshalb der Hagelsturm an diesem Tag auch als „Hagelsturm von Reutlingen“ bekannt ist.
In der Nacht zum 29. Juli 2013 folgte dann Tief „Bernd“ nach und sorgte vor allem im Südosten nochmals für kräftige Schauer und Gewitter, mitunter nochmals Unwetter. Doch war bereits die energiereichste Luft verdrängt, so dass die Gewitter weniger kräftig als an den beiden Tagen zuvor ausfielen.
Sturmfeldanalyse
Hageldetektionsanalyse
Auswirkung/Schäden, Versicherte Schäden in Mio.
Die Unwetter am 27. und 28. Juli 2013 verursachten mit einem Gesamtschaden von 1,6 Mrd. Euro den bis dahin größten Hagelschaden in Deutschland und eine der bisher größten Schäden durch ein Einzelereignis in Deutschland für die Versicherungswirtschaft.
Die bis zu tennisballgroßen Hagelkörner beschädigten oder zerstörten Fahrzeuge, Fassaden, Photovoltaik- und Solaranlagen, Dachfenster und Dachziegel. Ampelanlagen und Stromleitungen wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Umgestürzte Bäume und überschwemmte Unterführungen verhinderten ein Weiterkommen von Rettungskräften und Räumfahrzeugen. Hagel und abgeschlagenes Laub verstopften auf Verkehrswegen und Entwässerungsanlagen die Abläufe, was häufig zu Überflutungen führte. Durch undichte Dächer, zerschlagene Scheiben und Fassaden führten bei Wohnungen und Häusern zu zahlreichen Folgeschäden. (Quelle: Wikipedia)