Orkan „Xynthia“ – der stärkste Sturm 2010

Wetterlage

Das Tief „Xynthia“ bildete sich an der Flanke eines weit nach Süden hin reichenden Troges über dem Atlantik und fand auf seinem Weg nach Nordosten sehr gute Bedingung zur weiteren Verstärkung vor. Am Morgen des 28.02.2010 erreichte das Tief, nun bereits ein Orkantief mit Windgeschwindigkeiten von teils über 120 km/h, den Südwesten Frankreichs. Dabei führte es ein recht eng begrenztes, aber sehr stark ausgeprägtes Sturmfeld mit sich, das am Vormittag den Südwesten Deutschlands erreichte und für Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke von über 120 km/h in Böen sorgte. Im weiteren Tagesverlauf zog es mit einem Kerndruck von unter 970 hPa weiter nordostwärts und überquerte weite Teile der Bundesrepublik. Zum 01.03.2010 erreichte es unter Abschwächung dann die Ostsee.

Messwerte

Die Daten aus den Frankreich und und den BeNeLux-Staaten wiesen zum Teil noch höhere Windgeschwindigkeit in Böen auf. Dort wurden in Saint Clément des Baleines (île de Ré) Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreicht. Die höchste Windspitze wurde dabei mit 209 km/h im Département Puy-de-Dôme gemeldet; selbst auf der Eiffelsturmspitze traten etwa 155 km/h und am Markstein in den Vogesen 172 km/h in der Spitze auf.

Sturmfeldanalyse

Auswirkung/Schäden, versicherte Schäden

Der Versicherungsschaden (Quelle: GDV) belief sich allein in Deutschland auf rund 510 Millionen Euro. Der Südwesten Deutschlands wurde am stärksten vom Orkan getroffen. Häufig brach der Bahnverkehr zusammen, auch mussten Autobahnen und Bundesstraßen wegen herabstürzender Bäume gesperrt werden.

Insgesamt forderte der Orkan über 60 Menschenleben, davon sieben in Deutschland.

Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Allein in Rheinland-Pfalz brachte der Orkan „Xynthia“ rund 2,1 Millionen Festmeter Holz zu Boden, vor allem im Nordteil des Landes (Quelle: wikipedia.de).